"Steht Ihr auf der Gästeliste ?"
..fragte und eine nette Dame (umringt von 3 Türstehern) am Eingang des WMF. Schließlich wäre an diesem Abend Kanzleramt Night und das wäre so eine Art private Veranstaltung, wurde uns mitgeteilt. In mich hineinlächelnd musste ich daran denken, wie diese "private" Veranstaltung wenige Stunden vorher in Radio Fritz öffentlich angekündigt wurde. Einer meiner Begleiter jammerte schnell: "Und wenn wir nun extra aus Mannheim hier hergefahren sind....?", was ja bis auf das "extra" auch der Wahrheit entsprach. Einer der Türsteher ließ sich erweichen und nickte der netten Empfangsdame zu, sie solle uns doch reinlassen.... wir legten schnell 20 DM hin und...puhhh... noch mal Glück gehabt, fast wären wir Opfer der Berliner Türpolitik geworden.
Durch einen kleinen Vorhof geht es in den Club. Drinnen ist noch nicht viel los. Allerdings ist es auch erst kurz nach 0 Uhr. Durch eine Chillout Lounge geht es über einen verwinkelten Gang in den Mainfloor, wo ein einzelner Clubber auf der Tanzfläche vor sich hintanzt. Es sind zwar schon einige Leute anwesend, die meisten sitzen aber noch auf den Sesseln und Bodesten rund um die Tanzfläche herum und lauschen der Musik.
Innerhalb der nächsten
Stunde wird der Laden dann richtig voll. Für den Mainfloor waren an diesem
Abend Heiko Laux und Local Hero DJ Diringer angekündigt, sowie ein Liveact
von Alexander Kowalski. Heiko Laux legte bis 3 Uhr ein wirklich super Set
hin. Meist rhythmische Tracks mit dunklen, bösen Sounds die einem zum
Teil echt ne Gänsehaut verschafften und die Stimmung richtig anheizten.
Bis auf zwei oder allerhöchstens drei Ausnahmen habe ich an diesem Abend
keinen Track gekannt, aber fast alle waren sau geil. Wirklich musikalisch
ein komplett anderes Programm als im Frankfurter Raum.
Kurz nach 3 Uhr begann
der Live Act von Alexander Kowalski. Und auch hier kann ich nur mein höchstes
Lob aussprechen. Das war für mich echt der beste Liveact, den ich (zusammen
mit dem von Paul Brtschitsch im MTW am 16.12.) seit Monaten, wenn nicht sogar
Jahren gehört habe. Der Stil war ähnlich gleich wie das Set von
Heiko Laux. Nur holte er NOCH mehr richtig böse, fette Klänge aus
seinen Equipment raus, die er mit geilen Sequenzen und Beats unterlegte. Dies
alles verschmolz dann zu einem einzigen klangvollen, groovigen Rhythmus, der
die Leute auf der Tanzfläche förmlich schweben ließ.
Gegen 4.30h ging's dann
noch mal weiter mit Heiko Laux bis kurz vor 6 Uhr. In diesen knapp 90 Minuten
gab's noch mal eher härtere aber trotzdem nicht monotone Tracks zu hören.
Sein Set schloss er mit einem ziemlich extravaganten, ruhigeren Stück
mit leicht jazzigem Rhythmus.
Danach übernahm der Local Hero DJ Diringer die Turntables. Nach dem Liveact hatte sich der Club relativ schnell geleert, so dass sich nicht mehr allzu viele Leute auf dem Dancefloor tummelten. DJ Diringer legte eher hart und minimalistisch auf, und wenn ich mich recht erinnere bekam man hier auch den ein oder anderen bekannteren Track zu hören. Allerdings hab ich nicht mehr allzu viel von seinem Set mitbekommen, da wir uns um kurz vor 7 Uhr wieder auf den Rückweg machten.
Ich kann nur jedem empfehlen
dem WMF-Club in Berlin mal einen Besuch abzustatten. Wenn der Laden richtig
voll ist dann einsteht auf der Tanzfläche echt ein super gemütliche
Atmosphäre die mich sogar (ich wage es mal diesen Vergleich zu ziehen
auch wenn jetzt bestimmt ein paar kritische Stimmen hellhörig werden)
ein wenig an das gute alte Omen erinnerte.
Homepage: www.wmf-club.de