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Jahre Freitag Aaabend
Umek (Slovenien) - Steve Rachmad (Niederlande) - Tiga Sontag
(Kanada) - Katsu Kimura (Australien) - Justin Berkovi (UK) live
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Als
ich um ca. 0.30h das U60 erreichte war draußen alles leer, was mich
eigentlich ein wenig wunderte. Aber schon ca. 30 Minuten später (vielleicht
noch weniger) hatte sich dann blitzschnell eine riesen Schlange gebildet,
die bis in die frühen Morgenstunden anhielt. Entsprechend wurde es unten
dann auch eng wie schon lange nicht mehr. Oben vorm Eingang war wieder ein
Zelt aufgebaut, in dem die Leute chillen konnten.
Unten
angekommen war es schon recht voll, aber bis auf die üblichen "Problemzonen"
(Durchgang zur Tanzfläche) ging es eigentlich noch. Drinnen war gerade
"?" an den Turntables (siehe Bild 1, leider keine Ahnung wer das
ist). Den Teil, den nicht noch gehört habe von dem Set (schätze
die letzten 30-45 Minuten) hat mir echt super gut gefallen. Gediegene Stücke
im progressiv - housigen Style, was auch bei den Leuten total gut ankam. Entsprechend
war auf der Tanzfläche auch schon voll Leute in guter Stimmung. Während
dieses Sets und auch danach bei DJ Umek wurden außerdem die Nebelwerfer
und Strobos fast ganz ausgelassen, so dass eine lichtmäßig warme
Atmosphäre entstand, die genau zur Musik passte (außerdem lässt
es sich da besser fotografieren ;o). Wie gesagt, das Set von diesem DJ (wer
immer das jetzt ist auf Bild 1), hat mir am besten gefallen von allem was
ich an diesem Abend gehört habe.
Wirklich
angenehm überrascht hat mich an diesem Abend aber ach DJ Umek. Von seinem
Set im Code / Tokio war ich das letzte mal eigentlich nicht so angetan gewesen
(siehe Bericht). An diesem Abend aber gab's wirklich sehr viele tanzbare Stücke
im gediegenen 140 BPM-Bereich mit tanzanimierenden Bassgroovern unterlegt.
Er schloss vom Sound her erst mal an seinen Vorgänger an, wurde dann
zwischendurch mal härter, mischte aber immer wieder mal ein paar gediegenere
Platten rein, so dass eigentlich fast jeder auf seine Kosten kam. Gegen Ende
gab's dann natürlich noch seinen eigenen aktuellen Track zu hören,
seine Zugabe wurde dann schlagartig ausgefaded, weil Justin Berkovi mit seinem
Liveact dran war. Auch bei DJ Umek war es richtig voll auf der Tanzfläche
und super Stimmung, wie sonst den ganzen Abend nicht mehr.
Justin
Berkovi war mir persönlich etwas zu trocken und monoton, besonders am
Anfang haben mir die Beats und Rhythmen überhaupt nicht gefallen. Er
fing zwar recht vielversprechend mit einem dunklen Flächensound an, landete
dann aber doch gleich beim perkussivlastigen Trockensound ohne jede Beilage.
Gegen Ende wurden die Percussion-Sequenzen etwas treibender / tanzanimierender,
insgesamt für mich aber ein nicht so toller Act, und die Tanzfläche
war auch nur halb so voll wie bei DJ Umek. Für Freunde des "Nur-Minimal-Sounds"
aber wohl genau das Richtige, die meisten (mit denen ich mich darüber
unterhalten habe) haben zumindest gemeint ihnen gefällt's.
Nach
dem Act von Justin Berkovi ging's dann schätzungsweise 4.00 Uhr weiter
mit Chris Liebing. Er ließ von Anfang an gar keine Zweifel daran, was
es heute von ihm zu hören geben würde. Ohne großartiges Intro
knüppelte an diesem Abend (musikalisch gesehen) wirklich alles gnadenlos
nieder. Ultraharter und krass minimaler Sound, dagegen war Justin Berkovi
fast ein Tranceact gewesen ;o). Eigentlich hatte ich ja schon genug harten
Sound für den Abend gehabt, aber erstaunlicherweise hat mich der kompromisslose,
krasse Sound dann sogar noch mal zum Tanzen angeregt. Irgendwie fand ich es
dann doch cool mal wieder in die tiefsten Tiefen des minimal-hardcore Sound
einzutauchen.... vor allem hatte ich zu diesem Zeitpunkt auch massig Platz
auf der Tanzfläche, weil diese nach Chris Liebing's Start erst mal ganz
schön leer wurde....
Allerdings war mein Bedarf and ultrakrassem Geschrubbe nach 1 1/2 Stunden
fürs erste dann auch schon wieder gedeckt. Da Chris Liebing aber (musikalisch)
ganz klar verlauten ließ, dass es an diesem Abend nichts mehr anderes
geben würde von ihm (so kam das zumindest bei mir an... es war halt Freitag
Aaabend)... nun ja, was macht man in da ? ... ganz klar, man fährt heim
und schläft sich fit fürs nächste Event :o) Deswegen verließ
ich dann auch um kurz nach halb 6 den Club gen Heimat.