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Jahre Cocoon Club
Nun, wer sich an diesem Abend über einen überfüllten Club ärgerte, der war selbst daran schuld. Beim einem Blick auf das Lineup und den Anlass dieser Party hätte eigentlich jedem klar sein müssen, das dieser Abend hinsichtlich der Besucherzahlen kein Zuckerschlecken sein würde. Aber trotz dieser Aussichten und immerhin 35 DM Eintritt wollte sich dieses Event (verständlicherweise) kaum einer entgehen lassen.
Als wir ca. 0.30 am U ankamen, war vor dem Eingang dann auch eine entsprechend große Schlange zu sehen. Wobei diese bei anderen Events zwar schon größer war, jedoch war der Club zu diesem Zeitpunkt schon fast zu 100% gefüllt. Deshalb ging es draußen ziemlich zögerlich voran, so dass zwischen 4h und 5h immer noch eine relativ große Schlange vor der Tür wartete und in Kälte fror... mein herzlichstes Mitgefühl nachträglich an all diejenigen, die sich draußen vor der Tür stundenlang den Arsch abgefroren haben. Mir blieb das an diesem Abend Gott sei Dank erspart, aber durchgemacht habe ich das auch schon alles...
Unten angekommen stand gerade Sven Väth hinterm DJ Pult. Auch bei ihm gab's wieder ein paar feine neue Tracks zu hören. Sein Set hat mir echt gut gefallen an dem Abend. Er legte weniger minimalistisch auf, sondern mehr Stücke auf die man einfach geil tanzen konnte... Am besten fand ich an diesem Abend das Set von Frank Lorber, der Sven Väth am Mischpult ablöste. Er spielte überwiegend sehr rhythmische Stücke und fand dann langsam den Übergang zu den härteren Sounds. Bei ihm war nach meinem Empfinden die Stimmung auch am besten. Nach Frank Lorber kam dann -- ohne Gewähr -- Pascal Feos und nach ihm Marco Corola, dann Toni Rios. Marco Corola ging ziemlich minimalistisch ans Werk und Toni Rios folgte ihm mit ziemlich harten Schranz.
Sehr spät, oder wie mal will sehr früh, kam dann um 8h morgens der Live Act von Richard Bartz: Fette Drum-Sequenzen mit den gewohnt schrägen Tönen. Musikmäßig wirklich fett. Ich persönlich finde aber, dass sich die Sequenzen bei seinen Acts irgendwie zu schnell ändern. Die sind zwar alle sau geil, aber bevor man sich richtig auf eine "eingetanzt" hat kommt schon wieder die nächste. Außerdem ist mir aufgefallen, dass er fast nie Basssequenzen, Flächige Sounds oder sonstiges in seinen Stücken verwendet, was mir auf die Dauer ein wenig gefehlt hat. Aber ich fand diesen Act auf jeden Fall besser als den vom Cocoon Tunnel dieses Jahr (den hab ich allerdings nur als Aufzeichnung gehört).
Nach Richard Bartz gings dann weiter mit DJ Pauli. Bei ihm ging's auch eher hart & minimal zur Sache, und man bekam auch die restlichen aktuellen Schranzhits zu hören, die noch gefehlt hatten, um diesen Abend komplett machen (z.B. "One night in New York City").
Musiktechnisch war das wirklich ein Abend vom feinsten. Eigentlich war ich ja ein wenig skeptisch gewesen was dieses Thema anging. Bei so vielen DJs am selben Abend, die zum Teil ja alle einen ähnlichen Stil auflegen, befürchtete ich eine eher eintönige musikalische Darbietung, und dass man einige Tracks bestimmt wieder mehrmals zu hören bekommen würde. Allerdings stellten sich meine Befürchtungen als völlig unbegründet heraus. Tatsächlich kann ich mich nicht erinnern, dass überhaupt ein Track irgendwann zweimal gelaufen ist. Die DJs hatten für ihre ca. 2-3 Stunden, die jeder auflegte, wohl alle ihre besten Platten rausgekramt, was dann auch wirklich für fette Stimmung sorgte.
Das Fotografieren hat mir an diesem Abend richtig Spaß gemacht. Überall auf und um die Tanzfläche lachende Gesichter und wirklich eine supergute Stimmung, obwohl es krass voll war. Außerdem lächelten fast alle vor denen ich mich postierte um ein Pic zu schießen bereitwillig in meine Kamera, deshalb gibt's diesmal auch so viele geile Bilder !! Ich weiß, Eigenlob stinkt, aber scheiß drauf *g* ;o)
Um 9.30h streikten dann unsere Füße vom langen tanzen, und es ging wieder auf die Autobahn Richtung Heimat & Bettchen.