Digicam
Terror @ U60311
Mein Kumpel Marc brachte ebenfalls seine Kamera mit und gab mir diese zeitweise auch noch um ein paar Bilder zu schießen. So marschierte ich mit zwei Digicams bewaffnet durch die alte Unterführung. Überhaupt, Sven Väth war besonders am Anfang ununterbrochen von fotowütigen Feiermenschen umgeben. Hoffen wir mal, dass er nicht irgendwann seinen Unmut darüber äussert und wir unsere Kameras draussen lassen müssen.
Cocoon Club => früh da sein, deshalb standen wir auch schön brav um kurz vor 22h am Eingang und warteten auf Einlass. Völlig unnötig wie sich herausstellte, denn die einzige Schlange des Abends entstand am Anfang als alle darauf warteten, dass das U seine Tore öffnet.
Da es unten natürlich noch total leer war setzten wir uns erstmal, nahmen ein paar Getränke zu uns und beobachten -berieselt von leiser, chilliger Musik- wie sich der Club stetig füllte. Irgendwann zwischen 23h und 0h begann dann Sven mit seinem Set. Wie immer erstmal groovig, ideal zum "warmlaufen". Der groovige Teil war an diesem Abend ziemlich ausgedehnt. Die Musik wurde zwar schon noch etwas härter, das krasse Geschranze -wie viele es vielleicht erwartet hatten- blieb diesmal allerdings aus, vielmehr setzte Meister Väth an diesem Abend auf Stücke mit bass-igem und sehr rhythmischen Sequenzen die einen voll mitzogen und zum tanzen animierten. Ausserdem stand den Leuten ja auch noch der Liveact von DJ Rush bevor, bei dem die Hardcore - Schranzer voll auf ihre Kosten kommen konnten.
Ich habe nicht auf die Uhr geschaut, aber ich schätze mal, dass es so ungefähr 3h war als DJ Rush dann -im wahrsten Sinne des Wortes- auf der Tanzfläche erschien. Mit ultrakrassem Outfit, dass sich irgendwo zwischen RoboCop, SM- Hardcore und einem Kannibalen- Splatter- Film der 80iger Jahre bewegte (siehe Bild), sorgte er schon im Vorfeld für viel Aufmerksamkeit. Begleitet von vielen Zurufen und Applaus betrat er dann die Bühne und legte los. Ich kannte DJ Rush bisher nur als DJ und war gespannt was er live zu bieten hatte. Er legte dann auch gleich sehr hart und minimalistisch los und behielt diesen Stil konsequent wärend seines gesamten Auftritts bei. Allerdings habe ich nicht alles gehört. Persönlich war ich eigentlich ein wenig enttäuscht. Meiner Meinung nach (und das soll jetzt wirklich kein fachliches Urteil sein, sondern nur meine ganz persönlich Meinung) waren die Stücke etwas "farblos". Fast nur straighte Hihats und Standart - Kickdrums die in einem affigen Tempo gespielt wurden. Die unterlegten Sequenzen wirken auf mich nicht besonders originell und rissen mich auch nicht sonderlich mit. Kein Vergeich mit den fetten Beats und abgedrehten Sequenzen eines Johannes Heil Acts. Aber das ist nur meine Meinung, andere waren total begeistert und konnten diese Ansicht überhaupt nicht mit mit teilen.
Nach DJ Rush gings dann weiter mit Toni Rios. Er startete eher gemässigt und kam dann ziemlich schnell zu den schranzigen Stücken die die Leute zum kochen brachten. Sven Väth betätigte sich in der Zwischenzeit als MC und heizte die Menge an. Später am Abend, oder besser gesagt Morgen, legten beide im Wechsel die Platten auf den Teller und machten richtig fett Party hinterm DJ Pult.
Gestärkt durch die ausgeteilte Früchte gings dann auch bei uns weiter, und begleitet von geiler Musik und der coolen Stimmung wurde gefeiert, bis wir gegen 8.30h den Club verließen und den Heimweg antraten.