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Time Warp 10 Year Anniversary
THX Jörg for report and additional pics!
Endlich war wieder Time Warp, und wie gewoehnlich zog das Spektakel Technofreunde aus ganz Deutschland und dem europaeischen Ausland an.
Da einige gute DJs bereits frueh auflegten, traf ich auch schon vor 21Uhr ein. Auf Floor 1 brachte Leila Abu-Er-Rub die Besucher in Stimmung. Rushs Fangemeinde, die zahlreich erschienen war, fieberte seinem Set gespannt entgegen. Als er dann an die Decks trat, erinnerte das ganze irgendwie an ein Boygroup-Konzert. Dass so viele auf die harte Gangart des Amerikaners stehen, verwundert selbst mich. DJ Rush nahm ueberhaupt keine Ruecksicht auf die Uhrzeit und bretterte los. Sein Set war extrem hart und schien recht neu. Das ist ja das tolle an der Time Warp: Die DJs studieren neue Sets ein mit Platten, die man kaum kennt.
Nach etwas ueber einer Stunde begab ich mich auf Floor 2 um dem Englaender, Ben Long, zu lauschen. Gegenueber Floor 1 kam es einem hier schon fast leer vor. Bens Set enthielt viel hoehere Mixkuenste als das, was nebenan wummerte. Beim Tanzen wurde man allerdings von verschiedenen Kameracrews belaestigt, was einigen Besuchern aber besonders gefallen zu schien (Guten Morgen Deutschland!).
Nach dem Set nutzte ich die Zeit um nach alten Bekannten Ausschau zu halten und begab mich erst wieder um 0.30 Uhr zu Mauro Picottos Set auf die Tanzflaeche. Wer den DJ nur anhand seiner eigenen Tracks, die auf Viva laufen, kennt, kam aus dem Staunen nicht mehr raus! Mauro bretterte 90 Minuten lang. Nur selten enthielten die Platten Breaks, die an Trance erinnerten. Mauros Gestiken wiesen auch auf seine Trance-Karriere hin.
Um 2 Uhr stand dann zur Debatte, ob man lieber zu Sven Vaeth geht oder sich Chris Liebings Set reinzieht. Ich tat ein wenig von Beidem. Liebing legte natuerlich knallhart auf. Als ich dann auf der Suche nach meinen Freunden Floor 2 betrat hoerte ich nur komisches Geklimmpere. Ich blieb einige Zeit dort und einige von Svens Platten waren echt mitreissend, wurden aber von minutemlangem Gedudele unterbrochen.
Um 4 Uhr stand Adam Beyer endlich an den Turntables. Sein Set war ziemlich locker, aber wie immer herrlich gemixt und pumping. Ausserdem war es wie bei DJ Rush ein vollkommen neues Set mit Top Platten. Abgeloest wurde Adam von Speedy J, der mal wieder seinen ueblichen Live Act hinlegte. Speedy J ist wirklich Techno live; man ist bei der Entstehung eines Tracks wirklich dabei. Anschliessend verbrachte ich viel Zeit im Chill Out und bereitete mich auf die Heimreise vor. Ich traute mich kaum nochmal auf Floor 1, wo Carl Cox um 8 Uhr loslegte, da ich befuerchtete in den Bann des Three Deck Wizard gezogen zu werden. Bei Carl ging es volle Kraft vorraus, und die Tanzflaeche war immer noch brechend voll.
Laut Polizeireport sollen 7500 Besucher gekommen sein, was allerdings etwas untertrieben scheint. Das war nun die vielleicht letzte Time Warp fuer viele von uns, da ja Mannheim nicht mehr als Location dienen soll. Mein Fazit: eine Mega-Party mit Techno so hart wie ich es lange nicht mehr gehoert habe (und auf keinen Fall schon zu solch frueher Stunde). Seitdem vor drei Jahren Trance verbannt wurde hat sich die Time Warp zu einem der haertesten Technoevents der Welt entwickelt.
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