Toxic
Genpool Night
Um
kurz nach 0 Uhr watete ich durch den Schnee in Richtung Space Place. Erst
in diesem Moment wurde mir bewußt, dass seit meinem letzten Besuch im
Space Place schon wieder fast 2 lange Jahre vergangen waren... Am Eingang
wurde man gleich freundlich mit Glühwein und Weihnachtsplätzchen
empfangen, und sogar die Türsteher begrüßte mich mit einem
freundlichen Lächeln.
An
diesem Abend sollten die Toxic Genpool Residents Sprow, John Doe und Tobin
Kyden die Führung an den Turntables bestreiten, und als "Headliner"
des Abends sollte der Frankfurter Paul Brtschitsch einen 2-stündigen
Liveact zum besten geben. Paul Brtschitsch hatte ich das letzte mal live bei
der 11 Jahre Groove Feier letztes Jahr im MTW gehört. Damals, und alle
Mitschnitte, die ich seit dem von ihm gehört habe hatten mich immer voll
überzeugt. Grund genug die Gelegenheit zu nutzen um dem Space Place endlich
mal wieder einen Besuch abzustatten.
Drinnen
angekommen war noch nicht so arg viel los. DJ ? (Pic09) war gerade am Set.
Von ihm hörte man gut tanzbare Tracks. Zum Teil ältere Classics
oder Tracks im Style der früher 90iger, zum Teil mit houselastigem Rhythmus.
Nicht zu schnell, nicht monoton, und man konnte super darauf tanzen. Daher
war die Tanzfläche schnell recht gut gefüllt und die Stimmung richtig
gut. Das Set hat auf jeden fall einen sehr positiven Eindruck bei mir hinterlassen,
auch wenn ich die Einzelheiten jetzt nicht mehr so im Kopf habe.
Um
schätzungsweise 2 Uhr legte dann Paul Brtschitsch mit seinem Liveact
los. Sein Act erfüllte meine Erwartungen wieder mal voll und ganz: Fette,
groovige Rhythmen unterlegt mit coolen Sounds.
Besonders erstaunte mich die angenehm stetige Abwechslung während seines
Acts. Bei vielen Liveacts kennt man das ja eher so, dass der Act vielleicht
maximal eine Stunde dauert, und dann läuft 20 Minuten die selbe Sequenz
bevor mal was neues kommt.
Paul Brtschitsch hingegen legte in dieser Hinsicht ein fast atemberaubendes
Tempo vor: Während des gesamten Acts gab's es einen stetigen und angenehmen
Wechsel der Percussions, Bässen und sonstigen Sounds und nach schon nach
ein paar Minuten ging dann das ganze dann butterweich in den nächsten
Track über.
Paul Brtschitsch spielte geschickt an den Reglern herum, so dass auch in das
Zusammenspiel der einzelnen Komponenten viel Abwechslung kam. Kurz: Der ganze
Act war durchweg einem stetigen Wandel unterworfen, der immer neue Sound und
Rhythmen hervorbrachte, was das ganze Set die ganzen 2 Stunden zu keinem Zeitpunkt
langweilig oder eintönig werden ließ. Auch vom Style her wechselte
Paul Brtschitsch von progressiv, houselastigen Beats in Richtung Electro und
wieder zurück.
Ein-, zweimal drehte Paul Brtschitsch die Effekte und Lautstärke für
meinen Geschmack ein wenig überdimensional rein, aber ansonsten wieder
mal ein echt überzeugender Act, so wie man es von ihm gewohnt ist.
Danach
ging's um kurz nach 4 Uhr wieder weiter an den Turntables. Von DJ ? (Pic23)
gab's an diesem Abend den härteren Sound zu hören. Zeitweise war
es mir ein wenig zu straight, aber er lockerte sein Set dann immer rechtzeitig
wieder mit Klassikern oder gemäßigteren Tracks auf, so dass das
Set insgesamt doch recht abwechslungsreich und interessant durchmischt war.
Trotzdem aber deutlich härter als der Sound seiner Vorgänger.
Der
Vorabend steckte mir noch ein wenig in den Knochen, deswegen machte ich mich
um halb sieben dann auch schon wieder auf den Heimweg, während im Space
Place noch kräftig gefeiert wurde. Der 3. DJ an diesem Abend hatte zu
diesem Zeitpunkt noch nicht mal losgelegt, daher schätze ich, dass die
Party noch weit in den Vormittag hinein andauerte.
Die
Stimmung war an diesem Abend echt super gut, man sah übermäßig
viele lachende Gesichter, hörte immer wieder Schreie der Begeisterung
auf der Tanzfläche und sah viele Hände in der Luft.
Es
ist mir aufgefallen, dass (zumindest an diesem Abend) das Publikum im Space
Place in jeder Hinsicht viel durchmischter war, als man es von anderen Frankfurter
Clubs kennt. Altersmäßig, aber auch rein optisch. Es gab viel mehr
unterschiedlich gestylte Leute und weniger Einheitslook. Auch bei Kleinigkeiten
wie z.B. dem Tanzstil konnte man angenehme, individuelle Unterschiede beobachten.
Also ein wirklich in jeder Hinsicht durchmischtes Publikum, so wie man es
gerade aus den früheren Partytagen im Frankfurter Raum noch kennt. Auch
längst verschollen geglaubte Individuen der Frankfurter Clubgeschichte
können hier aufgefunden werden :-). Das Space Place sollte sich daher
jeder mal anschauen.
Weitere Infos gibt's unter :
www.toxic-genpool.de