Universal
Dog @ Lahr
[ 21. April 2001 ]
THX to Jörg for report !
Universal
DOG, Lahr 21.4.01 featuring DJ Rush and Adam Beyer + Interview !
Ich
muß zugeben, daß ich an jenem Samstag zum ersten Mal die recht
neue Location besuchte. Das Universal DOG, das nicht nur ausschließlich
Technoveranstaltungen beherbergt, hatte mich bis dahin noch nicht so richtig
locken können. Trotz guter LineUps wie z.B. Claude Young war ich der
Skepsis wegen ferngeblieben. In Baden kann ja eigentlich kein Club dem U60311
oder Palazzo das Wasser in Sachen Schranz reichen.
Ich
war allerdings regelrecht überwältigt als ich gegen Mitternacht
den Laden betrat. Daß es voll werden würde, war bei dem Granaten-LineUp
ja nie die Frage gewesen. Der Mainfloor jedoch erinnerte mehr an eine kleine
Ausführung einer Time Warp-Halle. Die Anlage war so laut, daß meine
Ohren noch zwei Tagen danach ordentlich pfiffen. Die Leinwände und Bildschirme
wären da auch noch zu erwähnen. Um Mitternacht hatte ja DJ Rush
den Leuten bereits eine volle Stunde eingeheizt. Die restlichen 1,5 Stunden
Rush, die ich dann auch miterleben durfte waren hammerhart und mitreißend.
Der Mann aus Chicago brachte nur Bretter und sein Mixing war oberfett. Seine
Wahlheimat ist ja seit einiger Zeit Berlin. Rush meinte, daß die Leute
dort sowohl ihn als auch seine Musik akzeptierten. Er liebe es in Berlin.
Um
1:30 Uhr war dann eine Stunde Erholung in der Form von Thomas P. Heckmann
(live) angesagt. Ich persönlich hatte diese nicht so nötig und hätte
im Anschluß lieber den Newcomer Sascha Krohn gehört, der an diesem
Abend zusammen mit DJ Rush unterwegs war und auch die etwas härtere Gangart
bevorzugt!
Dank
des lahmen Live Acts hatte ich aber ein wenig Zeit mich gründlich im
Rest des Clubs umzuschauen. Auf dem zweiten, deutlich kleineren Floor ging
es auch gut zur Sache. Dort legten den ganzen Abend der Palazzo-Resident FM
und die lokale Größe Basti auf.
Eine
weitere Räumlichkeit diente als Chill Out und wurde von DJ A-Weed beschallt,
den man normalerweise ebenfalls im Palazzo antrifft.
Als
um 2:30 Uhr endlich der schwedische Meister des Technos die Bühne betrat,
wurden meine hohen Erwartungen keineswegs enttäuscht. Adam Beyer heizte
der Menge ordentlich ein und entriß sie aus ihrem Halbschlaf, in welchen
sie zuvor der Live Act versetzt hatte. Adam Beyer legte mal wieder barfuß
und auf drei Decks auf. Die erste Stunde seines Sets war geprägt von
unheimlicher Härte, was enorm gut bei den zahlreichen Besuchern ankam.
Danach schaltete er ab und zu mal eine Gang runter, um es dann auch wieder
gleich nach alter Schwedenmanier so richtig krachen zu lassen. Adams Mixkünste
wurden mal wieder zum Besten vorgeführt, und was viele nur mit Effektknöpfen
am Mischpult hinkriegen, schaffte der junge Schweden mühelos mit zwei
gleichen, versetzt laufenden Platten.
Musikalisch
gesehen, hat dieser Abend einen besseren Eindruck bei mir hinterlassen als
die Time Warp 12. Ich kann jedem, der noch nicht dort war, das Universal DOG
nur weiterempfehlen. Der Besitzer Adrian läßt dort echt phänomenale
Parties steigen. Er war bereits für die Technoevents im abgerissenen
V8 (Sonix) verantwortlich gewesen, auf dessen ehemaligem Standplatz man nun
parkt. Das Universal DOG ist bei einem solch guten LineUp eine echte Alternative
für Badener, die sonst lange Reisewege zu den Technopalästen Deutschlands
auf sich nehmen müssen. Mainzer oder Frankfurter könnten allerdings
auch die A5 nach Lahr runterfahren ohne es zu bereuen!
Am
23.6. steigt im Universal DOG Pitch Up 2. Die Highlights werden sein: Gayle
San, Pascal FEOS, Frank Lorber und Anthony Rother (live). Das Universal DOG
findet ihr, indem ihr die A5 zwischen Karlsruhe und Freiburg über die
Ausfahrt Lahr verlaßt. Dann zwei Mal links und nach dem Frachtpostzentrum
wieder links (einfach den Lichtern folgen).
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Kurzes
Interview mit Adam Beyer (geführt von Normen Kraner für Radio 96):
Gibt es Unterschiede zwischen dem deutschen Publikum und den
restlichen ?
Das deutsche Publikum hat am Meisten Ahnung von Mucke. Der wahrscheinlich
größten Teil meiner Platten wird in Deutschland verkauft, und das
fällt mir auch auf, wenn ich hier spiele. Wenn ich in anderen Ländern
auflege, mag zwar das Publikum gut sein, aber manchmal merkt man einfach,
daß die Leute sich in dieser Musik nicht so ganz auskennen. In Deutschland
jedoch scheint jeder die Platten und die Neuigkeiten zu kennen und sie interessieren
sich wirklich für die Musik. Das finde ich wirklich toll an der deutschen
Crowd.
Was gibt es zur Umweltproblematik der Loveparade zu sagen ?
Na,
da will ich eh nicht hingehen! Ich bin da für zwei Wochen in den Staaten
also betrifft das Ganze mich nicht wirklich. Ich meine, es ist natürlich
schade für alle Leute, die dort hingehen wollen. Ich finde allerdings,
daß die Geschichte ohnehin schon seit solch einer langer Zeit läuft,
daß es vielleicht Zeit ist, an etwas anderes zu denken. Ich meine, die
Loveparade ist auch so riesig auf einem kommerziellen Maßstab geworden,
daß sie nicht mehr wichtig ist um eine Underground-Szene oder ?Musik
zu entwickeln. Also, trifft mich das ganze nicht so arg. Eigentlich ist es
mir total egal!
In
welchen deutschen Städten legst du am Liebsten auf ?
Ich
habe nicht unbedingt eine Lieblingsstadt. Ich spiele gern überall in
Deutschland. Meine größte Anhängerschaft habe ich in Frankfurt
und in der Region drumherum. Die stehen dort wirklich auf unser Zeug. Berlin
ist allerdings auch wirklich nett. Berlin ist schon seit geraumer Zeit ein
guter und wichtiger Platz für diese Art von Musik weltweit gesehen.
Was
machst du jetzt, wo geht es hin ?
Ich
gehe morgen nach Hause und dann werde ich für mehr oder weniger zwei
Wochen dort bleiben. Dann habe ich einfach frei ? zum ersten Mal seit langem
wieder. Ich habe zuletzt viel getourt und aufgelegt. Ich glaube ich bin in
Köln nächsten Dienstag, aber ansonsten bin ich daheim. Meine nächste
Geschichte ist dann Spanien oder so.
Jörg
(detroit@emailtoday.de)
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