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Cocoon Open Air
Obertshausen 07. September 2003
THX Rainer, Sanja & Hanina for additional pics !
Wettermäßig
war für diesen Tag das schlimmste zu befürchten, die Vorhersagen
verschiedenster Wetterseiten zeigten von bestenfalls "trocken & bewölkt"
bis "83% Regenwahrscheinlichkeit" alles an. Und am Morgen schüttete
es dann auch in süddeutschen Raum entsprechend. Trotz allem, was ein
richtiger Feierer ist, der lässt sich von solchen Aussichten, auch wenn
es auf eine Openair Veranstaltung geht, natürlich nicht abschrecken.
Schon gar nicht wenn es sich um die (so viel ich weiß) erste Open Air
Veranstaltung von Cocoon überhaupt handelt, und dazu noch direkt im Geburtsort
unseres Techno-Großpapas Sven Väth himself.
Das Lineup war an diesem Tag zwar kurz aber knackig: Auf dem Mainfloor spielten
Meat (10h-12h), Richie Hawtin (12h-16h) und danach "Mr. Obertshausen"
Sven Väth bis zum Schluss. Der Housefloor wurde von DJ Dorian (10h-12h),
Steve Bug (12h-17h) und danach bis zum Ende Ricardo Villallobos beschallt.
Also wir am Nachmittag gegen schätzungsweise 15h auf dem Gelände
ankamen war es tatsächlich trocken und sogar die Sonne stieß ab
und zu mal durch die Wolken. Eigentlich war es ideales Feierwetter, nicht
zu kalt und nicht zu heiß. Richie Hawtin, gerade aktiv an den Turntables
beschäftigt, schwenkte zu diesem Zeitpunkt schon langsam ins Finale ein.
Der Sound war aber durchweg recht hart.
Wir machten uns erst mal auf den Weg Richtung Housefloor, wo Steve Bug voll
in seinem Element war. Man hörte auch gleich ein paar Hits wie "Orange
Mistake" von Luciano & Quenum oder dem bekannten Track von Mathew
Jonson, der bei uns gleich richtig Stimmung aufkommen ließ.
Ab 16 Uhr legte dann Sven Väth auf dem Mainfloor los. Bei seinem Set
war es besonders am Anfang und am Ende richtig voll. Zwischendrin fand ich
die Musik persönlich zeitweise etwas eintönig, also schaute ich
erst mal wieder zum Housefloor rüber, wo zu diesem Zeitpunkt gerade Ricardo
Villalobos spielte. Dieser war so voll, dass er dem Mainfloor (auch quantitativ)
richtig Konkurrenz machte. Ricardo verwöhnte die Leute mit Tracks im
gewohnten "Villalobos-Style". Ein paar Übergänge waren
zwar etwas grob (ist sogar mir aufgefallen), aber da sehen wir ja großzügig
drüber hinweg :-).Gegen Ende holte Ricardo - und das war wirklich mal
was neues - alte Klassiker raus wie "Der Klang der Familie" raus
und mischte sie mit neueren Houseplatten zusammen.
Kurz vor dem offiziellem Ende um 22h pilgerte ich noch mal auf den Mainfloor,
wo Sven Väth schon seit geraumer Zeit an seinem Finale bastelte, wobei
viele Tracks mit flächigen Sounds aber recht hartem Beat liefen.
Gebadet
hat an diesem Tag dann doch niemand, obwohl es eine genügend Möglichkeiten
gab und ein Heer von DLRG- und Rotkreuz- Mitarbeitern auf uns aufgepasst hätte.
Das Gelände war ansonsten fast wirklich riesen groß. Ich weiß
nicht ob es außer mir mal einer zum Redbull - Zelt ganz hinten rechts
in der Ecke geschafft hat, das stand die meiste Zeit einsam und veralassen
auf dem Gelände rum und die Leute hinter der Bar langweilten sich zu
Tode während sich andernorts die Massen drängelten. Es gab auch
sehr viele Möglichkeiten sich hinzusetzten, auszuruhen und mit verschiedensten
Speisen und Getränken zu erholen. Soweit ich das gesehen habe waren die
Essenpreise überraschend fair, auf die Getränkepreise habe ich nicht
so genau geachtet.
Die Tanzfläche des Housefloors fand ich zum tanzen leider ein wenig unbequem,
da sie eine ziemlich Neigung hatte. Man hatte so zwar einen schönen Überblick
auf das DJ-Pult, ich fand es aber etwas störend mit einem Bein dauernd
höher zu stehen als mit dem anderen.
Mir ist aufgefallen, dass auf beiden Floors überdurchschnittllich viele
Tracks mit basslastigen Sequenzen liefen, so im Style früherer Acid-Stücke.
Dieser Sound scheint wohl grad "im kommen" zu sein. Auf jeden Fall
hat Cocoon sich nicht lumpen lassen und ein wirklich denkwürdiges Fest
zu Abschluss des Sommers geliefert.
Die offizielle
Aufterhour im U60 habe ich persönlich dann nicht mehr miterlebt, als
normaler Arbeitnehmen machte ich mich nämlich kurz nach 22h wieder auf
Richtung Heimat, um mich physisch und psychisch auf den Montagmorgen vorzubereiten.
Sven spiele im U60 wohl noch im großen Club, während Ricardo Villalobos
und Richie Hawtin in der U-Bar in Tandem spielten, was dann in hart &
minimal - Sound tendiert ist. Sven Väth wurde kurzzeitig mal von Pauli
Steinbach abgelöst. Später spielte Ricardo, Sven & Richie dann
im "Triple" bis zum bitteren Ende in der U-Bar, was angeblich noch
bis 12h mittags ging (wo unsereins mit naßgeschwitzem Hend in der Mittagspause
sitzt :-). Im Großen Club legte die letzten Stunden dann noch Ingo Boss
auf.