14 Jahre Groove

Alle Jahre wieder wird das MTW zum Schauplatz einer ultimativen Geburtstagsfeier: Die Groove, ein Magazin fast so alt wie die Szene selbst, immer noch kostenlos, und (im Gegensatz zu vielen anderen) immer noch da, feiert Geburtstag. Dieses Jahr bereits zum 14 mal. Zu diesem Anlass gaben sich natürlich wieder einmal viele Sahnehäubchen der elektronischen Musiklandschaft die Plattennadel in die Hand, um eine astreine Party abzuliefern.

Als wir um ca. 23.30h draußen ankamen, war zwar schon eine Schlange zu sehen. Wie in den Vorjahren auch öffneten Robert Johnson und MTW gemeinsam die Tore, um genug Platz für den zu erwartenden Besucherandrang zu geben. Drinnen war es anfangs auch noch angenehm luftig. Das änderte sich dann in der nächsten Stunde recht schnell, und zur "Primetime" gab es an vielen Stellen ein ganz schönes Gedrängel, was ja zu erwarten gewesen war.

Unten im MTW machte Ingo Boss den Anfang. Er legte, wie es sich zum Startup gehört, schön tanzbare und originelle Tracks auf. Sein Nachfolger "Agoria", den ich bisher noch nicht kannte, machte im ähnlichen Stil weiter. Sein Set hat mir ganz gut gefallen, wobei er allerdings weniger rumexperimentierte, sondern viel aktuellen Clubhits und Klassiker in sein Set einbaute.

DJ Hell, wie jedes Jahr einer der Topacts, legte ab 2h oben im Robert Johnson auf. Dieses wies aber leider viel zu geringe Kapazitäten auf, um allen anwesenden Hellfans ausreichend Platz zu bieten. Dementsprechend voll wurde es dann auch bei seinem Set, so dass an tanzen kaum zu denken war. Ich war deswegen auch nur relativ kurz oben, zum Tanzen war einfach zu viel Gedrängel.

Der Liveact von "Codec und Flexor" war an sich ganz OK, hat mich aber auch nicht sonderlich beeindruckt. Zeitweise war es etwas langatmig, und gegen weniger "Gesang" (wohl eher Animationssprüche) hätte ich auch nichts einzuwenden gehabt. Lustig war da eher noch ein etwas sehr aufdringlicher (und zugedröhnter) Fan, der sich andauernd mit auf die Bühne stellen wollte und den beiden Jungs voll auf die Nerven ging :-)

John Starlight, der danach im großen Club dran war, lieferte dann wieder tanzbarere Musik. Allerdings drehte er die Lautstärke während seines Sets derart auf, dass die Boxen übersteuerten, und der Pegel immer wieder mal runtergeregelt werden musste. Ansonsten war sein Style etwas härter als der der anderen DJs, aber immer noch weit weg vom minimales Geschrubbe. Auch er spielte recht viele Clubhits und einige uralt Klassiker.

Im "3rd Floor", den an diesem Abend Phse2, Dorian Paic, DJ T und Meat beschallten, hielt ich mich zwischendurch immer mal wieder für 20-30 Minuten auf. Hier lief nonstop super grooviges House, und die Stimmung war durchweg sehr entspannt und familiär. Das selbe gilt übrigens auch fürs Robert Johnson, in dem ich mich aber insgesamt nur relativ kurz aufhielt. Ganz so entspannt war die Stimmung hier allerdings nicht, da es immer recht voll war und ein ziemliches Gedrängel gab. Die Stimmung war aber trotzdem recht gut.
Im großen Club schwankte die Stimmung ziemlich stark an diesem Abend, auch die Tanzfläche war zeitweise recht leer, dann wurde es auf einmal wieder proppenvoll.

Von DJ Pierre, der ab 7h loslegte konnte ich nur noch die letzte halbe Stunde genießen, da wir uns gegen halb acht wieder auf den Heimweg machen.

Insgesamt mal wieder eine gelungene Party, die bestimmt noch weit in den Vormittag hineinreichte. Minimales Gebretter war an diesem Abend nur im Ansatz zu hören. Ansonsten bekam man ein wirklich sehr abwechslungsreiches musikalisches Programm geboten. Man darf gespannt sein, was sich die Groove zum "runden" Geburtstag nächstes Jahr ausdenkt. Bis dann !