Liquidroom
Shinjuku / Tokyo
Fumiya
Tanaka - Ricardo Villalobos - Archetype live
Um kurz ca. 23.15h erreichte ich das Liquidroom, um 23h war eigentlich Treffpunkt,
aber leider bin ich bei der riesen Shinjuku Station am falschen Ausgang rausgekommen,
und diese kleine Unachtsamkeit bescherte mir dann gleich einen zusätzlichen
Fussweg von einer knappen Viertelstunde. Am Liquidroom angekommen war nur
noch Zeit für einen kurzen Photoshot, dann gings auch schon in den Club.
Es war zu diesem Zeitpunkt nicht ganz so voll wie bei der UR - Nacht am Freitag
davor, dennoch standen wir ab dem 3. Stockwerk wieder in der Schlange. Nach
schätzungweise 20-30 Minuten waren wir dann oben am Club. Der Eintritt
betrug an diesem Abend mit Flyer 3500 Yen, ohne Flyer 4000 Yen.
Drinnen
hatte Fumiya Tanaka schon losgelegt. Er stimmt die Leute schonmal auf Ricardo
Villalobos ein: Statt harten Sound gabs von ihm gediegene Housegrooves zum
warm werden.
Die Tanzfläche war zu diesem Zeitpunkt nicht ganz so voll wie am Freitag
um die selbe Uhrzeit, es war noch angenehm viel Platz zwischen den Partypeoples.
Um 1 Uhr legte dann Ricardo Villalobos los. Er startete mit sehr typischen
"Villalobos-Sound" durch, also langsamere, groovigere Housetracks
mit zum Teil recht extravagenten Klängen. Anfangs war es ziemlich still
auf der Tanzfläche und ich dachte schon, dass die Japaner das Set von
Ricardo vielleicht gar nicht so gut aufnehmen würden. Nach ca. 30-45
Minuten kamen dann so langsam die bassigeren Platten, was das Publikum schon
enthusiastischer werden lies. Ricardo steigerte dann das Tempo noch etwas
weiter und wurde langsam vom Sound her etwas progessiver und härter,
was schon mit den ersten Schreien aus dem Publikum begrüsst wurde. Die
letzten 45 - 60 Minuten feuert Ricardo ein wahres Feuerwerk aus Bässen
und Percussions ab, dazu drehte er geschickt mal Bässe und Höhen
raus und erzeugte so lange Spannungsbögen in den Tracks, die er dann
mit einem Schlag entladen liess und so das Publikum voll zum ausrasten brachte.
War wirklich super fett diese letzte Stunde, eigentlich gar kein typischer
Ricardo Sound wie ich ihn kenne, aber genau so hätte es von mir aus noch
5 Stunden weitergehen können.
Um kurz nach 3.30 Uhr legte dann Archtype mit seinem Liveact los. Nach dem
dynamischen Set von Ricardo Villalobos wirkte der Act auf mich anfangs etwas
statisch, jedoch musikalisch echt gut. Er starte etwas langsamer mit housigen
Rhythmen die mit einer Art Detroit-Beat unterlegt waren. Im Laufe seines Acts
wurde Archetype dann vom Sound her etwas härter. Das Publikum rastet
dann auch noch richtig aus (wie immer bei Live-Sachen), und obwohl der Club
gegen Ende seines Acts schon etwas leerer geworden war wurde es nochmal richtig
laut auf der Tanzfläche. Was mir anfangs ein bisschen negativ aufgefallen
ist, war dass die Höhen übermässig laut reingedreht waren.
Ansonsten ein guter Liveact, auch wenn ich nicht alles gehört habe, weil
ich zwischendurch mal draussen Pause machte.
Um schätzungweise 4.30 Uhr startete dann nochmal Fumiya Tanaka durch
bis zum Ende um kurz nach 7 Uhr. Der Anfang seines Sets war auch eher housig,
aber schon etwas schneller als sein Warm-Up. Dann steigerte er nochmals Tempo
und es kamen ein paar härtere und minimalere Scheiben auf den Plattenteller.
Nach den ausgedehnten House-Sets vorher war das für mich eine willkommene
Abwechslung. Jedoch driftete Fumiya Tanaka nie ganz in den Hard & Minimal
- Bereich ab, sondern wechselte nach ein paar Minimalscheiben langsam wieder
zum housigeren Sound zurück. Auch ein paar Electrotracks wurden gespielt
sowie ein paar altbekannte Clubklassiker. Insgesamt spiele Fumiya Tanaka aber
- wie Ricardo Villalobos übrigens auch - recht viele (für mich)
unbekannte, aber gute Tracks. Fazit: Cooles Set, leider habe ich aber auch
von ihm nicht alles mitbekommen. Um kurz vor 7 Uhr ging dann die Musik aus,
und das Publikum konnte sich noch eine Zugabe erklatschen, danach war dann
endgültig Schluss.
Das Publikum brauchte an diesem Abend etwas länger um richtig warmzulaufen,
House ist bei den Japanern glaub ich nicht ganz so populär wie Hard&Minimal
oder Trance. Bei Ricardo's letztem, progressiveren Teil ging das Publikum
dann aber trotzdem richtig ab, und der Liveact pushte die Leute nochmal zusätzlich.
Wieder mal ein Abend ganz nach meinem Geschmack, ganz so wie ich es vom Liquidroom
gewohnt bin.
Der DJ legte diesmal wieder ziemlich versteckt hinten in der Ecke auf (wie
eigentlich immer im Liquidroom), jedoch waren die Gesichter des Publikums
fast den ganzen Abend der Live Stage auf der anderen Seite des Clubs zugewand.
Wahrscheinlich weil dort das schwach beleuchtete Equipment von "Archetype"
für den Liveact bereitstand.
Nach der Party habe ich noch ein kurzes Interview mit Ricardo Villalobos geführt,
die Qualität ist allerdings ziemlich beschissen, weil ich am Recorder
was falsch eingestellt hatte. Ausserdem gibts noch 6 Minuten aus Ricardo's
Set direkt von der Tanzfläche aufgenommen. Auch hier ist die Qualität
leider ziemlich schlecht, aber um einen kleinen Eindruck zu vermitteln reicht
es glaub ich.
Vielen Dank auch an Midori, die sich mal wieder die Kamera geschnappt und
viele Bilder an diesem Abend geschossen hat !
Homepage des Liquidroom:
www.liquidroom.net
Kurzes Interview ( 6:31min / mp3 / 3MB ) mit Ricardo Villalobos. Leider ziemlich
schlechte Qualität.
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Kleiner Mitschnitt ( 6:24min / mp3 / 1.46MB ) direkt von der Tanzfläche.
Leider auch sehr schlechte Qualität.
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robx@subq.de