Liquid Access
An
diesen Freitag kam ich endlich mal dazu den Club in Tokyo zu besuchen, von
dem ich schon viel gehört hatte seit ich nach Japan gekommen bin: Das
"Liquid Room". Der im Stadtteil Shinjuku gelegene Club befindet
sich im 7 Stock, und man hat von dort aus eine nette Aussicht über Tokyo
(siehe Pic). Ich hatte es ja gut gemeint, als ich meinen japanischen Freunden
an diesem Abend Whisky und Cola mitbrachte, aber als Faustregel solltet Ihr
Euch merken: Japaner + Alkohol = Fiasko ;o)
Nun ja, nach einigem Hin und Her kamen wir gegen 1 Uhr dann doch endlich am
Liquid Room an. Fumiya Tanaka, DJ Jasper und Stewart Walker standen an diesem
Abend auf dem Lineup. Das Liquid Room gehört - wie man mir sagte - zu
den großen Clubs in Tokyo. Leider auch wohl mit zu den teuersten. Der
Eintritt betrug an diesem Abend 4000 Yen (ca. 70 DM beim aktuellen Kurs !).
Gott sei Dank war aber einer meiner Begleiter so helle und hatte Flyer für
jeden besorgt. Mit Flyer kostete der Eintritt nämlich "nur"
3500 Yen (ca. 60 DM).
Im 7. Stock angekommen ging's rechts herum zum Eingang des Clubs... auch hier
wieder total strenge Alterskontrollen. Bevor es zur Kasse ging musste man
erst mal einen ID-Checkpoint passieren, an dem das Alter überprüft
wurde.
Ohne Personalausweis kommt niemand in den Club, auch wenn er wie 80 aussieht....
Steht auch auf jedem Flyer. Bis auf das Alter finden allerdings keine Kontrollen
statt. Ich konnte meinen riesen Rucksack (wo aber nur Klamotten drin waren)
ungeprüft mit in den Club nehmen.
Im Vorraum des Clubs angekommen verstaute ich meinen Rucksack erst mal in
einem der vielen Schließfächer, die den gesamten Vorraum ausfüllen.
300 Yen kostet das für einen Abend. Aber trotzdem eine super Sache, ist
anscheinend Standart für die Clubs in Tokyo.
Drinnen im Club ist gerade DJ Jasper an der Turntables. Von Ihm kann ich Euch
leider kein Photo bieten, da das DJ Pult total versteckt hinter Glasscheiben
im letzten Winkel angebracht ist. Den Bereich durfte man nicht betreten und
somit konnte man nicht näher als 10 m an den DJ ran. Ich hab das auch
erst mal voll verrafft wo der DJ ist und schoss irrtümlicherweise ein
Bild vom LJ :o) DJ Jasper legte gerade die letzten etwas groovigeren Platten
auf den Teller. Danach ging er dann recht zügig zum harten Sound über,
der aber nicht monoton wurde. Jasper verstand es auch geschickt an den richtigen
stellen Höhen, Tiefen, Lautstärke oder alles auf einmal runterzudrehen,
so dass die Leute voll mitgingen und richtig geil Stimmung aufkam. Es gab
auch den ein oder anderen 80-iger Track zu hören, war wohl ein Remix,
aber hörte sich eigentlich an wie das Original.
Gegen 3.30 Uhr ging's dann weiter mit Stewart Walker live. Seit Set war eher
etwas ruhiger und grooviger, mit viel schrägen Tönen und teilweise
sehr rhythmischen Percussions. War ganz ok, aber hat mich jetzt nicht sonderlich
vom Hocker gerissen der Liveact. Allerdings hab ich auch nicht alles mitbekommen.
Ich war zwischendurch mal draußen und habe etwas Pause gemacht.
Nach dem Live Act ging's dann um kurz vor 5 Uhr weiter mit Fumiya Tanaka.
Er legte recht ähnlich auf wie DJ Jasper. Ziemlich hart, aber recht originelle
Tracks. Auch er verstand es mit dem Mischpult umzugehen und die schon etwas
ermüdeten Leute anzuspornen. Die letzten 3-4 Tracks und seine Zugabe
waren allerdings völligst fürn' Arsch. Halt so pseudointellektuelle
Tracks, auf die man weder Tanzen konnte und die auch sonst keine tollen Sounds
zu bieten hatten.
Um kurz nach 7 Uhr war's dann aber auch endgültig vorbei mit der Musik,
und noch bevor die Leute die Tanzfläche räumen konnten kam schon
die Putzkolonne und fing an sauber zu machen :o)
Die
Stimmung an diesem Abend war mal wieder echt super gut, fast noch besser als
letzten März im Yellow. Die Tanzfläche war optimal gefüllt:
Voll, aber nicht zu voll. Alles war gleichmäßig verteilt und man
hatte überall genug Platz zum tanzen. Ich habe lange nicht mehr so losgelöst
gefeiert wie an diesem Abend.... ziemlich am Anfang, als ich grad so über
die Tanzfläche streifte, schlossen mich auf einmal zwei Japaner in die
Arme und hüpften mit mir auf der Tanzfläche rum. War total lustig...
Irgendwie bin ich dann den ganzen Abend so weiter gehüpft, ging gar nicht
mehr anders. Ich glaube das letzte mal bin ich zu "Poing!" (wer
diesen 1992-er Track noch kennen sollte) mit 17 oder 18 so durch nen Club
gehubst ;o)) Egal, es war superlustig und am nächsten Tag hatte ich nen
fetten Muskelkater in den Waden... also sogar wieder was für die Körperlich
Fitness getan beim Feiern ;o)
Wer Interesse hat, das Liquid Room hat auch eine recht nette Homepage, teilweise
in Englisch:
www.liquidroom.net