Dauergebretter
Code, Shinjuku, Tokyo
Hmm,
tja, was gibt es da zu sagen zu dem Abend ? Also gleich mal vorweg, ich war
ein wenig enttaeuscht. DJs an diesem Abend waren UMEK , Valentino Kanzyani,
Marco Bailey und der Local Hero Hitoshi Ohishi. Hitoshi Ohishi machte um 21
Uhr den Anfang, dann uebernahm von 23h - 1Uhr Marco Bailey die Turntables.
Von ca. 1hr bis 3 Uhr spielte dann Valentino Kanzyani, und den Schluss machte
UMEK.
Den Local Hero am Anfang haben wir natuerlich total verpasst, da wir erst
gegen 0 Uhr am Club ankamen. Zu diesem Zeitpunkt war Marco Bailey schon voll
zu Gange. Das erste was mir aufgefallen ist, war dass es in dem Club saumaessig
laut war. Ok, aber no Prob (fuer mich zumindest), ich hatte ja wie immer an
meine Ohrenstoepsel gedacht. Die Anlage ist im wahrsten Sinne des Wortes sau
fett. Die Tanzflaeche ist von 4 riesen Boxentuermen umringt, vorne am DJ-Pult
zusaetzlich noch mal 2 kleine Paeaerchen. Das Code ist ziemlich gross, die
Tanzflaeche vor allen Dingen. Man hatte massig Platz zum Tanzen, und obwohl
der Club eigentlich insgesamt ganz gut besucht war, verteilten sich die Leute
aber so weit, dass es die ganze Zeit irgendwie leer wirkte.
Nun
ja, erst mal zur Musik:
Am Anfang als wir reinkamen war die Musik ganz OK. Marco Bayley spielte einige
Platten die mit schoenen Basslaeufen unterlegt waren. Der Bass kam bei der
Anlage noch mal richtig fett rueber, und die ersten 30-60 Minuten hatte ich
recht viel Spass. Der Club wurde langsam auch noch etwas voller, und auch
die Stimmung war schon ganz gut. Den letzten Teil seines Sets verfiel Marco
Bailey dann aber in den richtig harten, monotonen Sound. War aber noch OK.
Nur uebernahm dann Valentino Kanzyani die Plattenteller und knuepfte nahtlos
an den Sound seines Vorgaenger an. Das wurde (fuer mich zumindest) bald recht
langweilig. Die Anlage und Bass bis zum Anschlag aufgedreht (die Leute hielten
sich zum Teil schon die Ohren zu, wenn sie HINTER den Boxen vorbeigingen !)
hoerte man nicht viel mehr als ein durchgehend monotones WUMM WUMM, das ab
und zu mal aussetzte, um eine schnell gespielte und im 4/4-Takt geloopte Sequenz
einzuleiten, um dann monoton weiterzudroehnen.
Nun ja, ich jedenfalls war nach 30 Minuten super gelangweilt und schaute mal
auf dem Nebenfloor vorbei, der in einem abgetrennten Gang hinter der Tanzflaeche
untergebracht ist (siehe Pic). Normalerweise kennt man das ja hierzulande
so, dass im 2. Floor vielleicht mal House laeuft wenn auf dem Mainfloor monoton
gebrettert wird, aber nicht so in diesem Club: Im 2. "kleinen" Floor
lief genauso monotones Geschrubbe wie auf dem Mainfloor (da fragt man sich
wozu die ueberhaupt nen 2. Floor haben).
Hmm, was macht man da ? Nun, ich drueckte mich halt im Club rum und versackte
letztendlich in einer der vielen (gemuetlichen) Sitzmoeglichkeiten und wartete
auf DJ UMEK, in der Hoffnung von ihm noch etwas anderen Sound zu hoeren.
Schliesslich war's irgendwann so ca. 3 Uhr, und UMEK nahm die Tonnadel in
seine Haende. Es wurde sogar noch mal relativ voll auf dem Dancefloor, anscheinend
erhofften sich noch einige mehr den musikalischen Umschwung. Aber nix war's.
Auch UMEK machte nahtlos mit dem monotonen Geschrubbe weiter, ein oder zwei
Ausnahmen vielleicht.
Ich drueckte mich noch knapp zwei Stunden im Club rum ohne viel zu Tanzen,
und um kurz nach 5 war ich so abgenervt, dass ich mich wieder auf den Heimweg
machte, obwohl die Party noch voll im Gange war. Allerdings war auf der Tanzflaeche
eh nicht mehr viel los. Nachdem UMEK den Sound seiner Vorgaenger beibehielt
hatte sich diese recht schnell betraechtlich geleert.
Mein musikalisches Fazit fuer den Abend: Zu lange zu monoton, zu hart, zu
schnell, zu laut und zu viel Bass.
Die
Location an sich ist aber sonst ganz nett: Das Code
liegt im Stadtteil Shinjuku von Tokyo und ist nur ein paar Meter weiter vom
"Liquidroom" (siehe Bericht) im 4. Stock eines Hochhauses unter
gebracht. Wenn der Laden mal richtig voll ist geht bestimmt die
Post ab. Allerdings benoetigt es locker mal 1500 - 2000 Leute um den Laden
richtig dicht zu bekommen. Die Air Condition ist auch super (Gott sei Dank,
in Japan ist es zur Zeit sau heiss und schwuel !).
Die Getraenkepreise bewegten sich fast einheitlich bei 500 Yen, was verglichen
mit anderen Clubs sogar recht billig ist. Wie gesagt, im wahrsten Sinne des
Wortes eine coole Location, wenn auch fuer "normale" Events vielleicht
etwas zu gross.
Das
Code hat keine richtige Homepage so wie's aussieht. Das einzige was ich gefunden
habe ist das hier.
Ausserdem gibts 2 Real Audiostreams zum angucken (Clubrundgang) :
64k
isdn
28.8k
modem